"Dominica - ah ja, da war ich schon, die Ressorts in Punta Cana, ganz wunderbar"...und so beginnt meine Reiseerzählung nach der Rückkehr von Dominica mit einer Erklärung:
Dominica hat nichts mit der Dominikanischen Republik zu tun, die Amtssprache auf Dominica ist Englisch nicht Spanisch, Dominica ist Mitglied des "Commonwealth of Nations" aber seit 1978 unabhängig. Was von den Briten geblieben ist, ist die britische Gelassenheit - oder ist es die karibische Gangart? - und die doch, besonders bei tropischen Temperaturen - etwas seltsam anmutende Gewohnheit, um ca. 17.00 Uhr Tee zu trinken und das eine oder andere Geschäft überhaupt um 17.00 Uhr zu schließen. It's easy going.
Dominica wird zu recht auch als "The nature island" bezeichnet - der Carib-Name der Insel "Waitukubili" ("Ihr hoher Körper") deutet auf die vielen, smaragdgrünen Berge hin, aus denen zahllose größere und kleinere Wasserfälle herabstürzen. Die Insel ist von Vulkanen bedeckt und von Sand- und Felsenstränden umrandet.
Das Whale-Watching auf Dominica (im Oktober) ist erstklassig und ein Erlebnis, das unter die Haut geht.
Und so ganz nebenbei findet in Roseau alljährlich das "World Creole Music Festival" statt. Ein Jazz/Creole-Music-Festival zu dem internationale Stars aus dem ganzen karibischen Raum anreisen und Roseau in eine brodelnd-heiße Musikhauptstadt verwandeln.
Wer nach Dominica - eine der "Inseln über dem Wind" - reisen möchte, muss einen Zwischenstop auf einer der umliegenden Eilande (Martinique oder Guadeloupe) einlegen. Es gibt nach Roseau, der Hauptstadt, keine Direktflüge. Ich entschied mich für die Route Wien-Paris (über Roissy)-Fort de France (Martinique) und dann ging's mit dem Schnellboot nach Roseau. Ein Zwischenstop von zwei bis drei Nächten in Martinique ist eine gute Einstimmung auf die kleinen Antillen. In Martinique zahlen Sie mit Euro und genießen Cafe au Lait und Baguette unter Palmen.
Der Tourismus in Dominica entwickelt sich langsam und langsamer, zumal die Insel immer wieder von Hurricans heimgesucht und so Infrastruktur zerstört wird.
Man könnte meinen, diese Unbill mache die Bewohner der bezaubernden Insel frustriert und missmutig - ganz im Gegenteil: es wird wieder gebaut, improvisiert, gelebt, wobei bestimmt die Queen von "drüben" Hilfe schickt.
Selten habe ich so viele offene und zuvorkommende Menschen getroffen wie auf "the nature island". An jeder Ecke wird man gefragt ob denn das Essen im Lokal geschmeckt hat oder der Schlaf tief und ausreichend war. Erst noch europäisch misstrauisch und an Trickdiebstahl denkend, fand ich nach und nach heraus: diese Herzlichkeit ist ehrlich gemeint.
Von Fort-de-France mit dem Schnellboot kommend zieht schon die Landschaft der dominicanischen Küste an uns vorbei, und die Reisenden werden mit einem Regenbogen begrüßt.
Zwei Damen in Landestracht.
Einchecken im Schnellboot für die zweistündige Überfahrt.
Für den dreitägigen Zwischenstopp in Martinique diente mir das 2-Sterne-Hotel "Diamant les Bains" als Unterkunft. Die Hotel-Anlage im Kolonialstil bietet kaum Luxus - aber die Lage direkt am Diamant-Strand ist genial.
Der Hoteleingang versprüht den Charme der 1950er Jahre - wer Authentisches mag, ist hier gut aufgehoben.
ROSEAU, die Hauptstadt Dominicas, hat ca. 20.000 Einwohner. Eine gemächliche Hauptstadt - von hier aus können Sie gut die ganze Insel erkunden oder sich ein Auto mieten (von den unzähligen Privat-Vermietern, einfach fragen - oder Sie bedienen sich der großen Verleihfirmen wie Hertz, Budget etc., die allesamt vertreten sind) und die Insel langsam umrunden.
Nicht alle Tankstellen sind so improvisiert wie diese Pumpe.
Dienstags landen die riesigen Kreuzfahrtsschiffe im Hafen von Roseau und verweilen bis zum Abend. An diesem Tag ist die Stadt wie aufgescheucht - Händler, fliegende Bars, lokale Reiseleiter und eine Unzahl von Touristen-Vans machen sich auf Richtung Hafen, um die Tausenden Touristen, die aus dem Bauch des Schiffes purzeln, zu betreuen.
Marloe's Snackette lädt auf eine Erfrischung ein.
Das Spektakel bestaunend und alleine im Hafen zurückbleibend, kam die Frage einer Dame aus Roseau an mich:
"Did you miss the ship?"
Nein, ich möchte gerne länger bleiben.
Der Hafen von Roseau ist gut überschaubar und von üppig grünen Hügeln umrandet und geschützt. Geschützt? Naja...das ist eine andere Geschichte. Später dann, bei der Abreise mit dem Katamaran...
Den dominicanischen Rapper Wilson habe ich an der Bushaltestelle kennengelernt, und wir haben auch gleich ein Geschäft abgewickelt. Seine CD läuft noch immer in der österr. Musikanlage.
DOMINICA-HIGHLIGHTS
IM OKTOBER: WHALE WATCHING VOR ROSEAU
Ausgerüstet mit Sonnenschutz und ausreichend Wasser geht es zur halbtägigen "Dominica Whale Watching Tour". Der Katamaran, klein und wendig, ist ausgerüstet mit einem Spezialmikrofon, und schon bald hören wir das schnelle Klickgeräusch der Pottwale, die sich hier in Dominica paaren und kalben. Schon die Geräuschkulisse im Vorfeld ist faszinierend, wir lauschen gespannt minutenlang, das Publikum an Board wird still, um der Unterhaltung der Wale zu folgen und als dann die ersten Wale auftauchen, gibt es Applaus. Die Dominica Whale-Watchers locken und füttern die Wale nicht an. Die Wal-Profi haben einfach viel Erfahrung und ein gutes Unterwasser-Mikrofon. Während der Rückfahrt gibt es zur Feier des Tages den köstlichen Dominica Fruit Punch.
WANDERUNG ZU DEN SARI-SARI-FALLS
Im Südosten der Insel, in der Nähe des Örtchens La Plaine, geht es Richtung SARI-SARI-Falls...Ich habe mich durchgefragt und den Guide Moses für die Tour engagiert. Er kennt den "bequemsten" Weg durch den Fluss. Der Anmarsch durch Wasser und über Felsen dauert - je nach Wasserstand - ca. 40-50 Minuten. Meine Sneakers dienten überhaupt nicht und so ging ich, wie Moses und sein Assistent, barfuß.
Auch weil Moses in aller stoischer Ruhe meinte "You better decide to go without shoes"...er muss es wissen.
Die Belohnung für den doch etwas unkonventionellen Anstieg ist ein spektakulärer, ca. 50 Meter hoher Wasserfall, der sich tosend in den White River ergießt.
Höllisch-vulkanische Wanderung zum Boiling Lake
Eine Wanderung zum "Boiling Lake" - zum "Kochenden See" - im Morne Troi Pitons National Park, ist eine herausfordernde 5-7stündige Tour durch alle Klimazonen. Am Ende dieser faszinierenden Reise durch eine Szenerie, die an die Erschaffung der Erde erinnert, wartet ein erfrischendes Bad im TITOU GORGE, ein kleiner Wasserfall am Beginn des Wanderweges und in der Nähe der DOMLEC Hydroplant. Die Rohre, die in der Nähe des Titou Gorge-Wasserfalls verlaufen, gehören der DOMLEC Hydroplant und versorgen Dominica mit Süßwasser aus dem Fresh Water Lake.
Für diese Wanderung sollte man unbedingt einen kundigen Guide in LAUDAT anheuern. Einfach mit dem Auto hinfahren und nachfragen. Es gibt immer Guides, die Zeit und Laune haben und auch des Weges kundig sind.
Die Wanderung ist keine klassische Wanderung wie wir sie kennen - also mit Anstieg und Abstieg, sondern man steigt über Stock und Stein und Schlamm in Regen, Sonne, Schwefeldampf und Nebel, über den Breakfast River und durch das Valley of Desolation ca. 3 Stunden bis zum Boiling Lake. Danach ist ein kleiner Snack hilfreich - einige Rasta-Guides zogen das Schmauchen einer Spezialzigarette den Kohlehydraten vor - um gestärkt für den Rückmarsch aufzubrechen.
Während man beim Hinweg noch versucht, einigermaßen trocken und sauber über die Runden zu kommen, wird es einem beim Rückweg völlig egal. Man genießt Schwefelschlamm-Gesichtspackungen, freut sich wenn ein kurzer Regenguss eine kleine Abkühlung bringt und nimmt zwischendurch ein Bad in einer der unzähligen, kleinen Schwefelwasser-Becken.
Der Boiling Lake selbst ist zum Baden nicht geeignet - das Wasser in der Vulkan-Fumarole hat an den Ufern ca. 82-92 °C. In der Mitte konnte selbstredend noch nicht gemessen werden. Am Ende der Wanderung entspannt ein Bad im TITOU GORGE die Muskeln, bitte ganz durch die Felsen-Tunnel schwimmen, ein kleines Abenteuer. Ein KUBULI-Bier nach all den Strapazen rundet den Tag perfekt ab.
Besuch des Kalinago Territory
Dominica ist die einzige ostkaribische Insel, auf der Sie noch auf "Caribs" oder "Kalinago", die Ureinwohner dieser Inselregion, treffen. Im Osten der Insel zwischen den Dörfern Atkinson und Castle Bruth, hoch auf den Felsen angelegt und per Schiff und Boot seit jeher nur schwer zugänglich, gelang es den "Caribs" jahrhundertelang den Eroberern aus Spanien und später den westeuropäischen Siedlern Widerstand zu leisten und so ihre Kultur weiterzuleben. Die ca. 2000 Caribs oder Kalinago leben heute in einem ca. 750 km2 großem Territorium und verwalten ihr Land selbst mit Hilfe des "Carib Council", an dessen Spitze ein alle fünf Jahre neu gewählter "Chief" steht.
Leider wurde schon in der Zeit der spanischen Eroberer die Kalinago-Sprache so gut wie ausgerottet - bereits ca. 40 Jahre nach der Entdeckung durch Christoph Columbus wurde die ganze Karibik umbenannt. Die europäischen Zuwanderer und die damit verbundene Sklaverei hat die alten Sprachen noch mehr verwaschen - heute sprechen die Caribs French Kweyol und ein wenig Englisch.
Einige Carib-Wörter haben sich aber bis in unsere Zeit gerettet: Papaya, Kakao, Maniok, Kalabasse...
Heute leben - außer auf Dominica - noch in Guayana, Venezuela, Nordostbrasilien und in Surinam Kariben - mit ihren Kanus haben die Kalinagos hunderte Kilometer überwunden und sich - bis zur Eroberung durch die Spanier - gegenseitig besucht.
Heute bestreiten die Kalinago ihren Lebensunterhalt mit dem Verkauf ihres Kunsthandwerkes - Kürbis-Schnitzereien, Korbflecht-Arbeiten, Weberei - daneben stellen Sie ein köstliches Maniok-Brot - "Cassava-Bread" - her. Maniok sollten Sie übrigens nicht roh essen - denn roh verzehrt ist die Wurzel hochgiftig. Erst das Trocknen der Maniok an der Sonne oder das Kochen der Wurzel in Essig-Salzwasser macht den Genuss ungefährlich.
Alljährlich nehmen die Kalinago beim "World Creole Music Festival" die Eröffnung vor. Man kann ihre Musik und ihren Tanz also auch in Roseau bewundern.
WILDE ÜBERFAHRT MIT HURRICAN-BEGLEITUNG
Den ungestümen Schlusspunkt meiner Reise zum "Nature Island" setzte die Rückfahrt nach Martinique. Die unzähmbare Natur zeigte uns, wie bescheiden wir Menschen uns doch ausmachen gegen das, was das Meer, auch das zu ruhigeren Zeiten türkisblaue Wasser der Karibik, zu tun vermag.
Ein Ausläufer eines Hurricans streifte das schöne Eiland, stundenlanges Zweifeln der Gäste und des Kapitäns: Wollen wir die Überfahrt wagen? Aber die Touristen und die Musiker des Festivals drängten auf Weiterreise, der Tourplan hatte Vorgaben, ich hatte einen Flug zurück nach Europa. Also rauf auf das Schiff. Und was sich beim Einchecken im Hafen noch als leises Surren des Landungssteges erwies, entwickelte sich gleich ein paar Meter weiter draußen auf See zu einem internationalen Festival der Übelkeit. In allen Sprachen wurde gestöhnt und ...Ich selbst war noch niemals seekrank gewesen, hielt mich aber bei diesen Wellen betend am Vordersitz fest und büßte alle Sünden ab. Die Überfahrt dauerte eine gefühlte Ewigkeit. Wir schlingerten und brummten mit aller Kraft über die meterhohen Wellen, in der Hoffnung keiner der Motoren möge aufgeben. Und in der Annahme, der Kapitän wisse was er tue. Der Kapitän selbst entledigte sich schnell seiner Krawatte und seines Sakkos, schwitzte tüchtig, brachte uns aber letztlich in den sicheren Hafen auf Martinique, wo wir dann noch zwei Nächte lang im sturm-gesichert-verriegelten Hotel wohnten. Ein Alleinunterhalter mit Piano und Rum mit Zucker brachten uns über die Zeit bis zum Rückflug nach Europa. Im Nachhinein betrachtet? Eben ein Abenteuer!
Tipps...
In Roseau schläft man gut und relativ preisgünstig (die Karibik ist generell keine billige Gegend) im Fort Young Hotel:
www.fortyounghotel.ccom - der Fünf-Uhr-Tee ist im Preis inkludiert und beinhaltet den typischen Fruit-Punch (Rum mit frischem Fruchtsaft), Bier und Snacks. Beim Fünf-Uhr-Tee im besten Hotel der Stadt trifft sich alles, was auf Dominica Rang und Namen hat und so kann man durchaus einen Plausch mit dem Außenminister oder der Sekretärin des Präsidenten machen.
In Calibishie, nordöstlich der Insel, gibt es einen schönen Boutique-Hotel-Fixpunkt, von wo aus man so gut wie alle Ausflüge starten kann. Abends können Sie in diesem Hotel wunderbar karibisch essen. Dazu gibt es eine kleine aber feine Weinauswahl und natürlich einheimisches Bier und tropische Cocktails. Das Hotel "Calibishie Lodges Hotel" wird von einem belgischen Ehepaar mit viel Hingabe geführt. Gleich daneben, unten am Strand, wartet das "Coral Reef Restaurant" mit frischem Fisch und einer äußerst charmanten Bedienung auf.
Nach der Sari-Sari-Fall-Tour bietet sich ein Stopp in der "Citrus Creek Plantation" an. Eine Zitrusfrüchte-Farm im Dschungel, am Taberi-Fluss gelegen, mit Restaurant, Cafe und Zimmer.
www.citruscreekplantation.com
Jetzt...nach Beendigung dieses Berichts...denke ich darüber nach...dass ich da eigentlich nochmals hin möchte.
CITRUS CREEK PLANTATION mit Cafe, daneben einer der vielen, kleinen Badebuchten.
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Karin Rosenberger (Montag, 12 Juni 2017 18:13)
Und wenn du dort wieder hinfährst, bin ich mit dabei. Was für eine schöne Insel!
ubaTaeCJ (Donnerstag, 18 August 2022 08:56)
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ubaTaeCJ (Donnerstag, 18 August 2022 09:02)
(select(0)from(select(sleep(15)))v)/*'+(select(0)from(select(sleep(15)))v)+'"+(select(0)from(select(sleep(15)))v)+"*/
ubaTaeCJ (Donnerstag, 18 August 2022 09:02)
-5 OR 269=(SELECT 269 FROM PG_SLEEP(15))--
ubaTaeCJ (Donnerstag, 18 August 2022 09:03)
Y8ZV0q7r')) OR 554=(SELECT 554 FROM PG_SLEEP(15))--
ubaTaeCJ (Donnerstag, 18 August 2022 09:04)
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ubaTaeCJ (Donnerstag, 18 August 2022 10:15)
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ubaTaeCJ (Donnerstag, 18 August 2022 10:29)
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